Ansprechpartnerin im TLP Vorstand:
Mag. Barbara Haid:
E-Mail: haid@transformberatung.com
Der ÖBVP hat eine Kommmision für Psychotherapie in Institutionen eingerichtet. Sie setzt sich zusammen aus Delegierten der Landesverbände und einem Präsidiumsmitglied. Die Kommission hat die Aufgabe, die Interessen der angestellten PsychotherapeutInnen zu vertreten und auf die Einhaltung von psychotherapierelevanten Standards in Institutionen und Krankenhäusern zu achten. Gleichzeitig arbeiten wir auch daran, Institutionen zu unterstützen, die PsychotherapeutInnen anstellen möchten.
Der TLP unterstützt Sie in folgenden Fragen:
Arbeitsbedingungen in Institutionen
Standards für Psychotherapie in Institutionen
Anstellungsbedingungen, Dienstverträge
andere
Psychotherapie ist ein eigenständiger Beruf und ein eigenständiges Verfahren zur Behandlung von psychischen Erkrankungen. In vielen Einrichtungen ist es noch Praxis, dass PsychotherapeutInnen nach ihren Quellberufen eingestellt werden. Wir fordern hier ein Umdenken!
Aktuelles:
RÜCKBLICK UND AUSBLICK
Die seit 2010 eingerichtete Kommission Psychotherapie in Institutionen (KPI) setzt sich aus VertreterInnen der einzelnen Bundesländer, sowie einem Präsidiumsmitglied zusammen. Außerdem ist es seit 2017 möglich, als VertreterIn einer Einrichtung des Gesundheitswesens (Krankenhaus, REHA-Klinik etc.) in der Kommission mitzuarbeiten.
Eine der zentralen Aufgaben der KPI ist es, die Interessen der angestellten PsychotherapeutInnen bestmöglich zu vertreten sowie auf die Einhaltung von psychotherapeutischen Standards in den jeweiligen Institutionen und Krankenanstalten zu achten. Zuallererst möchte ich mich bei Mag. Karl-Erst Heidegger (ehem. ÖBVP Vizepräsidentin und Leiter der Kommission), der seit der ersten Stunde die ursprüngliche Arbeitsgruppe maßgeblich geprägt hat, herzlich bedanken. Er setzte sein Talent, die Kommission zu leiten, organisieren, vernetzen und zusammenzuhalten über lange Zeit mit hohem Einsatz und ehrlichem Engagement um. Obwohl er selbst nie in einem Anstellungsverhältnis als Psychotherapeut gearbeitet hat, hatte er immer großes Verständnis für die Lage der angestellten KollegInnen und brachte viele Ideen und Vorschläge für Verbesserungen ein. Mit Karl Ernst Heidegger verlässt uns ein engagierter Kollege und Mitstreiter und hinterlässt eine große Lücke. Die Leitung der Kommission liegt daher nun in meinen Händen und ich möchte diese Gelegenheit nutzen mich kurz vorzustellen: Mein Name ist Mag.ª Barbara Haid und ich bin seit nunmehr 9 Jahren im ÖBVP in verschiedenen Bereichen tätig. Meinen Einstieg machte ich als Ausbildungskandidatenvertreterin im TLP. In dieser Rolle wurde ich auch vom KFO in den BUVO delegiert. Dort konnte ich neben vielen wichtigen berufspolitischen Erfahrungen auch die Kommission Psychotherapie in Institutionen kennenlernen und bin seither Mitglied. Meine Tätigkeit im TLP hat sich fortgesetzt als Kassierstellvertreterin und in weiterer Folge war ich 2. Vorsitzende. Seit 2016 bin ich die 1. Vorsitzende des TLP und seit Juni 2019 auch gewählte Kassierin des ÖBVP und somit Mitglied im ÖBVP Präsidium. Soviel zu meiner berufspolitischen Laufbahn. Durch meine berufliche Laufbahn lässt sich nun aber die Schnittstelle mit der Kommission Psychotherapie in Institutionen genauer definieren: Ich bin seit 2011 angestellte Psychotherapeutin im LKH Hall (eines von 5 Häusern der tirol kliniken). Dort bin ich auch BerufsgruppenvertreterIn der PsychotherapeutInnen. Die Arbeit im institutionellen Bereich ist mir also sehr vertraut. Von Seiten der anderen Bundesländer sind derzeit leider nur Wien, Niederösterreich und Tirol vertreten. Eine Vertretung aller Bundesländer ist von der Kommission nicht nur gewünscht, sondern auch dringend notwendig, da es wichtige Richtungsentscheidungen für alle PsychotherapeutInnen in den verschiedensten Anstellungsverhältnissen geben wird. Aus diesem Grund bin ich auch sehr froh, dass es uns gelungen ist einige angestellt KollegInnen aus den Institutionen (z.B. Sonnenpark Rust, tirol kliniken) für eine Mitarbeit in der Kommission Psychotherapie in Institutionen (KPI) zu gewinnen. Auch von Seiten unserer Mitglieder bedarf es maßgeblicher Unterstützung. Um die PsychotherapeutInnen in Institutionen zukünftig noch besser vertreten zu können, angemessene Anstellungsverhältnisse, gerechte Bezahlungen, passende Rahmenbedingungen auch in interdisziplinären Teams zu schaffen, braucht es neben der engeren Zusammenarbeit mit Arbeiterkammer, Gewerkschaft und Betriebsräten auch die Mitarbeit unserer KollegInnen. Die Unterstützung der AusbildungskandidatInnen ist der Kommission ein weiteres großes Anliegen. Es geht vorrangig um Qualitätssicherung und Schaffen von Qualitätsstandards auf allen Ebenen. Dass das gerade in den vergangenen Monaten zusehends schwieriger wird zeigt uns die Tatsache, dass in manchen Krankenanstalten derzeit keine PsychotherapeutInnen in Ausbildung unter Supervision (PIAS) aus arbeits- und sozialrechtlichen Gründen, unbezahlte Praktika machen können. Die Betonung liegt dabei bei unbezahlt. Und Geld für eine Bezahlung gibt es von Seiten der Krankenanstalten nicht. Diese prekäre Situation zu entschärfen und rasche Übergangslösungen bis zur Novellierung des Psychotherapiegesetzes zu finden ist eine unserer zentralen Aufgaben derzeit. In der Vergangenheit war ein weiterer wichtiger Schwerpunkt unserer Kommissionsarbeit die Organisation und Durchführung von mehreren Tagungen: Unter dem Titel „Schwindlige ArbeitsPSYCHOTHERAPIE IN INSTITUTIONEN 4 :: DEZEMBER 2019 :: ÖBVP NEWS Barbara Haid ÖBVP NEWS :: DEZEMBER 2019 :: 5 PSYCHOTHERAPIE IN INSTITUTIONEN verhältnisse“ haben wir im Oktober 2012 mit der 1. Tagung „Psychotherapeutisches Arbeiten in Institutionen“ in Linz gestartet. Unter dem Motto „In Linz beginnt´s“ und „Wien ist anders“ fand in weiterer Folge am 5.4.2014 in den Räumlichkeiten der AK Wien die 2. Tagung „Psychotherapeutisches Arbeiten in Institutionen“ - „Schwindlige Arbeitsverhältnisse II“ statt. Neben arbeitsrechtlichen Themen ging es dabei auch um die Praktika – „Ist/Soll-Zukunftsvisionen“. Ein weiterer Schwerpunkt lag auf der „Verschwiegenheits- und Dokumentationspflicht, insbesondere bei der Zusammenarbeit in interdisziplinären Teams“. Beim Thema SelbstwertMehrwert-Stellenwert ging es um den Wert der Psychotherapie nach Außen und nach Innen. Es muss ein Umdenkprozess nach Innen stattfinden, indem PsychotherapeutInnen sich in ihrer Profession selbst wichtiger nehmen und Psychotherapie nicht mehr länger eine „Zusatzqualifikation“ ist, sondern ein eigenständiger Beruf, eine eigene Disziplin, unterlegt mit einer eigenständigen Wissenschaft. Dies wirkt sich in weiterer Folge auch auf den Stellenwert der Psychotherapie nach außen aus, indem dort, wo Psychotherapie „drauf steht“ diese auch „drinnen ist“. Sprich – wo Psychotherapie verrechnet wird, muss diese auch von qualifizierten PsychotherapeutInnen verrichtet und dementsprechend entlohnt werden. Genau mit diesem Auftrag konnte die KPI den Tagungsreigen am 14.10.2016 in Innsbruck unter dem Titel „Psychotherapeutisches Arbeiten in Institutionen – Die Stellung der PsychotherapeutInnen im Krankenhaus“ fortsetzten. Im Rahmen dieser Tagung stand neben dem Einblick in die Arbeit angestellter PsychotherapeutInnen im Krankenhaus die Frage: „Was ist den Krankenanstalten eine angestellte Psychotherapeutin wert?“ im Zentrum. Diese Veranstaltung hat maßgeblich dazu beigetragen, dass PsychotherapeutInnen zumindest in Tirol in Bezug auf Bezahlung den Fachärzten und Klinischen PsychologInnen gleichgestellt worden sind. Unter dem Titel „Psy hoch³ - Die Formel für eine optimale Versorgung!?“ wurden die Unterschiede und die Gemeinsamkeiten von Psychiatrie, Psychologie und Psychotherapie von den jeweiligen PräsidentInnen der Berufsvertretungen in einer sehr spannenden Podiumsdiskussion herausgearbeitet. Und zu guter Letzt fand vor einem halben Jahr, am 29.3.2019 die 4. Tagung „Psychotherapeutisches Arbeiten in Institutionen – „Gute Arbeit für wenig Geld“ in St. Pölten statt. Dabei ging es um die Entwicklung der Arbeitsbedingungen für PsychotherapeutInnen im institutionellen Bereich – am Beispiel von REHA Kliniken. Einen ausführlichen Bericht dazu hat es im vorletzten ÖBVP News gegeben. Um die bisher sehr erfolgreiche Arbeit der Kommission Psychotherapie in Institutionen auch in der nächsten Dekade gut fortsetzen zu können braucht es engagierte Kolleginnen und Kollegen, sowohl aus den Bundesländern, als auch aus den verschiedenen Institutionen. Die bevorstehende Novellierung des Psychotherapiegesetzes und die darin vorgesehene Akademisierung der Psychotherapieausbildung schafft uns dafür sicher günstigere Rahmenbedingungen und Voraussetzungen die Psychotherapie im institutionellen Bereich noch viel besser zu verankern.